Mikroskopische Färbemethoden                  Zoologie

Gliafärbung nach Holzer
Benötigte Chemikalien :
Kristallviolett (C.I.42555), Formaldehydlösg. 4%ig, Kaliumbromid, Phospormolybdänsäure, Chloroform, Ethanol, Anilin, Essigsäure 1%ig, Xylol

Bemerkung :
Fixierung in Formaldehydlösg. 4%ig (mind. 5 Tage) oder besser in Formalin-Alkohol (96%iger Ethanol + Formaldehydlösg. 4%ig zu gleichen Teilen) mind. 12 Tage
2-3 Tage vor dem Einbetten oder Schneiden, in 4%iges Formalin übertragen. (Das Material sollte nicht älter als 3 Jahre sein)

Literatur :  
HistTech S.124, MT48 §1848, MT68 §1888, MT89 S.598

    Arbeitsablauf :
  1. Schnitte entparaffinieren und in 50%igen Ethanol bringen.
    Gefrierschnitte für mindestens 15 Min. in 50%iges Ethanol bringen.
  2. Aufziehen der Schnitte auf den Objektträger und Abtrocknen mit einer Lage Filtrierpapier.
  3. Übertragen in die Schnittbeize    3 Min.
  4. Objektträger mit einem Tupfer sorgfältig trockenwischen, so daß nur noch der Schnitt und dessen Umgebung (wie sie dem aufgesetzten Deckglas entspricht) feucht bleibt.
  5. 2-3 maliges Abtupfen des noch feuchten Schnittes mit Alkohol-Chloroform durchtränktem Filtrierpapier.
  6. Schnitte mit Alkohol-Chloroform bedecken, WARTEN.
    Ein Eintrocknen der Schnitte durch Verdunsten der Flüssigkeit ist dabei peinlichst zu vermeiden.
  7. Sobald die graue und weiße Substanz in der Aufsicht gleichmäßig erscheinen, Farblösung mit einer Pipette auftropfen.    5-10 Sek.
    Nicht mehr Farblösung auftropfen als eben zum Bedecken des Schnittes notwendig ist.
  8. Abspülen der Farblösung mit 10%iger Kaliumbromidlösung.
    Man spritzt die Kaliumbromidlösung so lange auf den schräg gehaltenen Objekträger, bis das gleich zu Anfang entstehende, grünlich metallisch glänzende Farbhäutchen völlig entfernt ist, und das Präparat gleichmäßig samtartig schwarzblau aussieht. Andernfalls bekommt man im fertigen Präparat sehr störende Farbniederschläge.
  9. Schnitt mit Filtrierpapier abpressen.
  10. Differenzieren mit Anilin-Chloroform, sobald die milchige Trübung verschwunden ist (Sekunden bis mehrere Minuten) mit Xylol unterbrechen.
  11. Den Schnitt mit Xylol mehrmals übergießen, abtupfen mit Filtrierpapier.
  12. Xylol, Einschlußharz
Ergebnis :
Gliafasern sehr scharf in blauviolettem Ton, Kerne und Cytoplasma leicht blau mitgefärbt.


© by Armin Eisner